Rückblick des CEO auf das Jahr 2024
Nach den im Jahr 2024 erfolgreich bestandenen Betriebsprüfungen in Baden und Locarno ist der Weg in die zweite Konzessionsperiode endgültig frei. In den kommenden 20 Jahren werden wir viele spannende Kapitel in der Geschichte der Stadtcasino Baden AG schreiben.
2024 kehrt die Stadtcasino Baden Gruppe zurück zur gewohnten, langjährigen Ertragsstärke. Die Abwanderung vom landbasierten Spiel zum Online-Casino ist beständig, was dem Unternehmen dank seiner breiten Diversifizierung jedoch keine Sorgen bereitet. Die vorhandenen Potenziale auf der Ertragsseite und die unablässige Kostenkontrolle dürften in den kommenden Jahren für die Festigung der starken Position des Unternehmens im Schweizer Casinomarkt sorgen.
Ein forderndes 2024 liegt hinter uns. Ein Jahr, welches gezeigt hat, dass die geschärfte Strategie der Stadtcasino Baden AG die erwarteten Früchte zu tragen beginnt. Und welches das grosse Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zumeist belohnt hat. Nach den einwandfrei absolvierten Betriebsprüfungen in Baden und Locarno geht der Blick nun ungeteilt in die zweite Konzessionsphase.
Ein im wahrsten Sinne des Wortes «verdientes» Comeback
Die Stadtcasino Baden Gruppe hat das vergangene Jahr mit einem Konzernergebnis beendet, welches auf Augenhöhe ist mit dem Abschluss von vor drei Jahren. Die beiden zurückliegenden ertragsschwächeren Jahre, geprägt von Sondereinflüssen, können guten Gewissens abgehakt werden. Zum guten Konzernergebnis beigetragen haben verschiedene Faktoren. Sofort ins Auge springt dabei – wie schon 2023 – das Badener Online-Casino jackpots.ch. Dessen Bruttospielertrag (BSE) konnte um 13.3 % auf über CHF 43 Mio. gesteigert werden, was gleichbeutend ist mit der Festigung der unangefochtenen dritten Position im BSE-Ranking des Schweizer Online-Marktes.
Die BSE-Zahlen von jackpots.ch sind noch eindrücklicher in der Gegenüberstellung zum schweizerischen Gesamtmarkt. Letzterer ist im vergangenen Jahr um «lediglich» 8.5 % gestiegen. Nicht minder beeindruckend ist die Entwicklung der Kennzahl «Active Players», also der aktiven Spieler auf jackpots.ch. Sie erreichte per Dezember 2024 ein Plus gegenüber dem Vorjahresmonat von 17 %.
Gamanza als verlässlicher Erfolgsgarant
Das gute Abschneiden von jackpots.ch wäre in dieser Dimension ohne die Unterstützung der hauseigenen Software-Schmiede nicht erzielbar gewesen. Systemstabilität durch die zuverlässig funktionierende Spiel-Plattform, viele neue Features und rechtzeitig gelieferte Updates, der Ausbau von Gamification-Anwendungen und die immer vielfältigeren Personalisierungsmöglichkeiten – das alles ermöglicht es jackpots.ch im Online-Markt eine Führungsrolle einzunehmen.
In den Genuss dieser Entwicklungen kommen neben dem Badener Online-Casino aber auch die anderen vier Schweizer Gamanza-Kunden. Diese schätzen die Software-Produkte genauso, denn ohne einen Schweizer Technologie-Entwickler müsste man Inkaufnehmen, dass man als Player im kleinen Schweizer Online-Markt zweitrangig behandelt würde. Und man vermutlich auch höhere Preise für die Produkt- und Serviceleistungen zu entrichten hätte. Objektiv lässt sich die gute Zusammenarbeit zwischen den fünf Online-Casinos und Gamanza anhand des BSE-Wachstums belegen: 2024 verzeichneten diese nämlich ein sattes Umsatzplus von durchschnittlich 19 %. Oder anders gerechnet, ohne die Partnerschaften mit Gamanza wäre der gesamte Schweizer Online-Casinomarkt im vergangenen Jahr nur um 4.8 % gewachsen!
Die zunehmende Regulierung des Online-Spiels im Ausland als Chance
Derzeit sind es erst Schweizer Online-Casinos, die auf der Gamanza-Spiel-Plattform laufen. Doch in der sich mehr und mehr abzeichnenden Regulierung ausländischer Märkte steckt erhebliches Umsatzpotenzial. Unter anderem in Frankreich und Finnland geht die Entwicklung in diese Richtung, aber auch in Übersee ist ein Trend zu stärkerer gesetzlicher Ordnung und einheitlichen Rahmenbedingungen im Online-Spiel spürbar.
Gamanza Engage, das Software-Modul mit grosser Palette an Marketing-Funktionalitäten, wird bereits jenseits der Schweizer Grenzen eingesetzt. 2024 war ein wichtiges Jahr für diese Geschäftseinheit, konnten doch diverse Neukunden gewonnen werden. Markteintritte in Grossbritannien (Sweepium), Chile (Juegalo) und in den Niederlanden (Nederlandse Loterij) haben Freude bereitet. Und die Integration der Gamanza-Software bei Optimove – einem bedeutenden internationalen Anbieter einer KI-gesteuerten CRM-Plattform – darf als Meilenstein angesehen werden.

Christian Aumüller – CEO Stadtcasino Baden AG
Das landbasierte Casino zollt der digitalen Welt Tribut
Der Strukturwandel vom landbasierten zum Online-Casino setzt sich fort. Wobei es zu unterscheiden gilt: Währenddem das klassische Grand Jeu im Grand Casino Baden 2024 sehr gut abgeschnitten hat (+25.7 %), verliert das Automatenspiel Umsatzanteile (-6.9 %). Das ist insofern wenig überraschend, da bekannt ist, dass der Tischspieler das Publikum, die Anwesenheit Gleichgesinnter schätzt, während der Automatenkunde sich mit Vorliebe diskret vergnügt. Zudem ist das Angebot an Spielen im Online-Casino deutlich umfangreicher und vielfältiger als im Automatencasino. Umgekehrt war 2024 keine nennenswerte Gäste-Wanderung vom Online- ins landbasierte Casino festzustellen. Aufgrund der unterschiedlichen Altersstruktur der Gäste – der Online-Spieler ist im Durchschnitt einiges jünger als der Besucher des landbasierten Casinos – könnte es aber sein, dass die heutigen Liebhaber des Spiels am Handy, Tablet oder Laptop in Zukunft Gefallen am gesellschaftlichen Spielen in den landbasierten Casinos finden.
Insgesamt geht der BSE im landbasierten Casino in Baden um 2.5 % auf CHF 55.4 Mio. zurück. Das durchzogene Ergebnis wird relativiert durch den BSE-Rückgang im Schweizer Gesamtmarkt um 5.7 %. Als Folge verbessert sich das Grand Casino Baden auf den 3. Platz in dieser Disziplin und verdrängt damit das Grand Casino Basel vom Podest. Das Umfeld bleibt für das landbasierte Spiel generell herausfordernd und benötigt genau wegen des allgemeinen Besucherrückganges massgebliche Investitionen in die Zukunft.
Der 150-jährige Kursaal erfordert einiges an Investitionen
2025 feiert der Badener Kursaal sein 150-jähriges Bestehen. Was 1875 als ein Meilenstein der Architektur weit über die Grenzen Badens hinaus bekannt wurde, bedarf nun der Hege und Pflege. Denn ein Grossteil der Infrastruktur und des technischen Unterbaus ist End-of-Life. 2024 wurde als erste Stufe das dazugehörige Parkhaus erneuert und auf den neusten Stand hinsichtlich Technik und Kundenattraktivität gebracht. Ab Anfang 2026 werden sich die Handwerker dem eigentlichen Kursaalgebäude annehmen – vorausgesetzt, es kommt nicht zu Planänderungen, die ausserhalb unseres Einflussbereichs stehen. Angesichts des tiefgreifenden Projekts können Verzögerungen – beispielsweise durch denkmalpflegerische Auflagen – nicht ausgeschlossen werden.
Stand heute werden die Umbauarbeiten im Herbst 2027 beendet sein. Währenddessen wird das Grand Casino Baden nie geschlossen, sondern Bauabschnitt für Bauabschnitt vorübergehend stillgelegt. Die Verantwortlichen werden alles dafür tun, dass die Bauarbeiten den Spielbetrieb so wenig als möglich beeinträchtigen. Um die Abwanderung der Gäste in dieser Zeit zu verhindern, wird das Grand Casino Baden unter anderem seine Kundenbindungsmassnahmen ausbauen. Das ausgezeichnete Restaurant PLÜ (14 Gault-Millau-Punkte), das etablierte Valet Parking und der professionelle Service der Mitarbeitenden werden das Übrige dazu beitragen. Ziel ist die Gewährleistung des bekanntermassen besonderen Erlebnisses beim Besuch des Badener Casinos.
Herausfordernde Rahmenbedingungen für das Casinò Locarno
Waren die Voraussetzungen für das Casinò Locarno schon 2023 aufgrund der ab Frühsommer deutlich geringeren Touristenzahl schwierig, so führte 2024 wiederum die höhere Gewalt Regie. Durch die Entgleisung eines Güterzuges am 10. August 2023 im Gotthardtunnel waren die Transportkapazitäten der Bahn in Richtung Süden über ein Jahr lang reduziert. Der sprichwörtlich «perfekte Sturm» entlud sich am 21. Juni 2024 über dem südlichen Graubünden. Als Folge davon riss ein Erdrutsch einen Teil der Nationalstrasse A13 weg. Damit war auch die San-Bernardino-Strecke durchs Misox als Entlastung der Gotthardautobahn unbrauchbar geworden. Einer Parforce-Leistung der Schweizer Autobahnbauer war es zu verdanken, dass die A13 nach rekordverdächtigen zwei Wochen wieder befahrbar war.
Nur eine Woche nach den Unwettern im Misox wurden Teile des oberen Maggia-Tales von starken Gewittern heimgesucht. Die Bilanz: Sieben Tote und Schäden an Infrastruktur und Gebäuden, wie sie bislang nie gesehen worden waren. Der Gedanke an das Glücksspiel im sonst beschaulichen Sopraceneri war weit in den Hintergrund gerückt – aber auch nördlich des Gotthards. Nichtsdestotrotz: Das Team im Locarneser Casino hat sich mit vielen erfolgreichen Events und Marketingaktivitäten, die bis nach Bellinzona hinauf reichten, tapfer geschlagen und das Beste aus der Situation gemacht. Das Minus von 7.7 % im BSE und ein Besucherrückgang von 1.3 % müssen unter dem Gesichtspunkt der Schadensbegrenzung betrachtet werden.
Bewährtes und Neues optimal miteinander verknüpfen
Der Blick auf die Casinobranche, nicht nur in der Schweiz, verleitet möglicherweise zu folgenden Schlüssen: Die Zukunft gehört eindeutig dem Online-Casino und die Digitalisierung sollte grösstmöglich sein – unter maximalem Einbezug von Künstlicher Intelligenz (KI). Dem landbasierten Casino wird keine Trendumkehr zugetraut. Im Gegenteil, ob Ende 2044, nach Ablauf der jüngst angelaufenen zweiten Konzessionsperiode, die Schweizer Casino-Landschaft noch dieselbe sein wird wie heute, stellen nicht wenige Auguren und Insider mit Blick auf die derzeit 10 A- und 13 B-Casinos in Frage. Die Verantwortlichen der Stadtcasino Baden AG teilen diese Meinung nicht.
Klar ist, dass der erhebliche Innovations- und Kostendruck auch in Zukunft auf den Schweizer Casinos – landbasiert und digital – lasten wird. Deshalb sind Effizienzsteigerungen und Investitionen in neue Technologien Pflicht. Die anhaltende Entwicklung im Online-Spiel mit immer ausgereifteren Spielkonzepten und -Szenarien, Gamification- und Personalisierungsmöglichkeiten ziehen unvermindert neue Kunden in den Bann. Die Investitionen in diesem Teilmarkt werden sich vorderhand also lohnen bzw. sind Pflicht in diesem harten Verdrängungsmarkt. Andererseits haben die Verantwortlichen der Stadtcasino Baden AG in der Analyse verschiedener landbasierter Casinos in der Schweiz und in Europa festgestellt, dass das Tisch- und Automatenspiel auch zukünftig ein grosses Potenzial besitzt.
Maximaler Impact im landbasierten Casino
Der Mensch ist und bleibt ein gesellschaftliches Wesen, das – in der Mehrheit – den sozialen Kontakt schätzt. Deshalb entwickelt die Stadtcasino Baden AG auch in den kommenden Jahren neben dem Online-Spiel das landbasierte Angebot weiter. Wir sind überzeugt, dass sich auch in Zukunft ein genügend grosses Publikum finden lässt, das ein intensives Freizeiterlebnis unter seinesgleichen sucht. Gäste, die herausragende Servicequalität honorieren und welche die einzigartige Atmosphäre des Live-Casinos erleben möchten. Deshalb investieren wir beachtliche und unbedingt notwendige Mittel in den Umbau unseres Badener Casinos. Und wir hoffen, dass es uns die Stadt Locarno als Besitzerin des Hauses am Largo Zorzi gleichtun wird.
Unser Ziel ist es, auch in Zukunft ein top Entertainment in allen unseren Kanälen zu bieten – im Spielbereich, bei Events und Unterhaltung und in der Gastronomie. Nicht zuletzt die Alleinstellung als «House of Entertainment» gibt es nur unter Einbezug eines attraktiven landbasierten Casinos.