Rückblick des CEO auf das Jahr 2022
Jetzt gilt es ernst – so lautete die Devise des vergangenen Jahres! Denn 2022 war die vorherrschende Frage: Wie geht es mit der Stadtcasino Baden Gruppe ab dem 1. Januar 2025 weiter? Aber auch neben den dominierenden Arbeiten zu den Neukonzessionierungen für die Casinos Baden und Locarno, war jede Menge los.
Es darf mit Fug und Recht behauptet werden, dass die Casino-Branche zu den am stärksten regulierten und reglementierten Wirtschaftszweigen der Schweiz gehört. Und das schon zu «normalen» Zeiten. Rückblickend müssen die Jahre 2020 bis 2022 für die Stadtcasino Baden Gruppe als solche jenseits der Norm bezeichnet werden. Zwei Jahre Pandemie mit während rund 26 Wochen geschlossenen Casinotüren und entsprechend tiefen Umsätzen im terrestrischen Betrieb einerseits und 2022 mit dem «All-in» in Form der Neukonzessionierungen andererseits.
Der Taktstock geht vom BAG zur ESBK
Nachdem per 17. Februar 2022 fast sämtliche Corona-Schutzmassnahmen durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) aufgehoben wurden, durften das Grand Casino Baden, der Club Joy und das PLÜ Restaurant & Lounge endlich wieder ohne Zertifikat und Maske besucht werden. Zeit zum Durchatmen war aber kaum gegeben, denn zum einen waren die Vorarbeiten zu den Neukonzessionierungen bereits gestartet, zum anderen wartete die Badener Casino-Leitung gespannt auf die Post der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK) zum Verfahren. Die per 27. April getroffenen Grundsatzentscheide des Bundesrates liessen dem potenziellen Standort Solothurn – obwohl in der Karte zur Schweizer Casino-Landschaft in derselben Zone wie das Grand Casino Bern aufgeführt – eine kleine Chance.
Fünf Wochen später, mit der Veröffentlichung der definitiven Ausschreibungsunterlagen, war von der eben noch geäusserten Flexibilität bezüglich einer Ausnahmeregelung des Bundesrats keine Rede mehr. Und so entschieden sich der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der Stadtcasino Baden Gruppe, kein Gesuch für ein B-Casino in Solothurn einzureichen. Noch nicht, denn wir erinnern uns, dass die Casinos Zürich und Neuchâtel auch nicht mit Beginn der laufenden Konzessionsperiode entstanden, sondern erst zehn Jahre später. Für das Solothurner Casino-Projekt gilt folglich: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Aus drei mach zwei
Somit richtete sich der Fokus ab Mitte Juni 2022 auf die Konzessionsgesuche für die beiden Standorte Baden und Locarno. Und nach Durchsicht der ca. 200-seitigen Ausschreibungsunterlagen zeigte sich, dass die gut 60 Kolleginnen und Kollegen, die an den beiden Projekten mitwirkten, die Ärmel sehr weit hochzukrempeln hatten, um angesichts des stattlichen Unterlagenpakets und des geforderten Detaillierungsgrades bis Ende Oktober vier perfekte Dossiers – je zwei für die terrestrischen und die Online-Casinos – abgeben zu können. Umso mehr, als dass ja das Timing der Übernahme des Casinò Locarno durch die Stadtcasino Baden Gruppe zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar war.
Wobei der Begriff «Übernahme» nicht wirklich den Prozess wiedergibt. Tatsache ist, dass die Kursaal Locarno SA als Vermieterin der Locarneser Casino-Räumlichkeiten auf die Stadtcasino Baden AG zugekommen war, mit der Anfrage, ob man sich vorstellen könne, ab 1. Januar 2025 als Mieterin zu walten und das Casinò Locarno zu betreiben.
Michael Böni, CEO Stadtcasino Baden AG
Der gute Ruf eilt der Stadtcasino Baden Gruppe ins Tessin voraus
Nach diversen Verhandlungsrunden wurde der Weg in die Partnerschaft mit der Kursaal Locarno SA geebnet und Ende Januar 2022 der Mietvertrag unterschrieben. Dies nicht zuletzt, weil sich die Stadtcasino Baden Gruppe über die letzten zwei Jahrzehnte einen einwandfreien Ruf in der Casino-Branche erarbeitet hat. Der – wie es sich zeigt – bis ins Tessin reicht. Schliesslich wurde Ende September der Kauf von 81 Prozent der Aktien der Casinò Locarno SA unter Dach und Fach gebracht – mit der Unterstützung der Verwaltung und der Geschäftsleitung der Spielbank. Aber auch seitens der Politik und Verwaltung der Stadt am Lago Maggiore wurde der Besitzerwechsel von Beginn weg begrüsst. Und schon jetzt lässt sich festhalten, dass sich die Übernahme der Casinò Locarno SA gelohnt hat, leistete sie doch 2022 bereits einen positiven Beitrag zum Gruppenergebnis.
Dass die Stadtcasino Baden AG über ein grundsolides Image verfügt, hängt auch mit den Unternehmenswerten zusammen. Werte, die weder als Papiertiger verstauben noch in einem dunklen Archiv lagern, sondern Grundsätze, die gelebt und vermittelt werden – nach innen und selbstverständlich auch nach aussen.
«Inspire the world to play» – der idealistische Nutzen der Stadtcasino Baden AG
2022 wurden die Unternehmenswerte weiterentwickelt. In vielen Gesprächen konnten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuvor einbringen, ihre Ideen, Wünsche und Vorstellungen äussern. Aber auch Kritik am Bisherigen üben. Dieser Input wurde in Workshops konkretisiert und die Essenz daraus schlussendlich publiziert.
Inspiration, Leidenschaft, Respekt, Vielfalt sind einige Stichworte, die das Innenleben der Stadtcasino Baden Gruppe (auch) in Zukunft prägen werden – ebenso wie die Freude und der Spass am Teamwork. Basis dazu bilden Ehrlichkeit im Umgang miteinander, Transparenz in der Kommunikation, eine offene Feedback-Kultur und das Bewusstsein, dass Fehler erlaubt sind, sofern Lerneffekte daraus erzielt werden. Die neuen Unternehmenswerte gelten selbstverständlich für alle Einheiten und Gesellschaften der inzwischen internationalen Stadtcasino Baden Gruppe.
20 Jahre Grand Casino Baden
Obwohl 2022 für die Stadtcasino Baden Gruppe in vielerlei Hinsicht ein ausserordentliches Jahr war, gab es auch einen Grund zum Feiern: Denn im Juli 2022 war es zwanzig Jahre her seit dem Start des Grand Casino Baden. Mit einem kleinen Stadtfest in und rund um das Casino herum haben wir diesen Moment zelebriert. Bei tollem Wetter, mit viel Live-Musik auf verschiedenen Bühnen im Kurpark und auf der PLÜ-Terrasse. Und selbstverständlich wurde für das Leibeswohl der Besucher gesorgt: ein rassiges Thai-Curry, die klassische Bratwurst, das Cordon Bleu am Spiess und vieles mehr sorgten für gute Laune.
«Das Jubiläumsfest hat einmal mehr bewiesen, dass die Badener Spielbank ein wahrhaftiges «House of Entertainment» ist, welches auch weiss, wie gefeiert und genossen wird.»
Das erste Schweizer Online-Casino feiert seinen 3. Geburtstag
Kurz nach dem Casino-Geburtstag durfte das Team von jackpots.ch auf sein drittes Wiegenfest anstossen. 2019 war jackpots.ch als erstes reguläres Schweizer Online-Casino an den Start gegangen und es hat sich seither in den Top 3 etabliert. Die Pole-Position wirkt bis heute nach, denn die vier Schweizer Online-Casinos der ersten Stunde bündeln ungefähr 82 Prozent Marktanteil. Die Markteintrittskosten für Nachzügler sind heute schon, vor Erteilung weiterer Online-Konzessionen ab 2025, sehr hoch.
Aber auch die etablierten Online-Casinos kämpfen – insbesondere – mit den sich immens erhöhenden Marketingaufwendungen. Ein wichtiger Grund sind die noch immer unzähligen ausländischen Online-Akteure, die leider trotz Sperrliste der Eidgenössischen Spielbankenkommission in der Schweiz problemlos zugänglich sind. Das Resultat ist ein bereits heute gesättigter Markt, in welchem ein grosser Verdrängungswettbewerb herrscht und folglich die Profitabilität der Anbieter leidet. Aus diesen Gründen war es 2022 für jackpots.ch zum ersten Mal nicht möglich, ein positives Ergebnis zu erwirtschaften.
Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen hat das Online-Team im zweiten Halbjahr einige bemerkenswerte Meilensteine gesetzt. Zum einen wurde die Webseite jackpots.ch komplett erneuert, inklusive Entwicklung einer modernen Benutzeroberfläche und Erweiterung des Spielangebots auf derzeit über 1 000 Games. Zum anderen wurde die Bedienbarkeit dem Trend des mobilen Spielens angepasst, denn bereits 80 Prozent der Spielerinnen und Spieler finden den Weg ins Badener Online-Casino über das Mobiltelefon oder das Tablet. Und last but not least haben wir in Madrid unser erstes LiveGame-Studio eröffnet. Zusammen mit «Evolution» präsentieren wir dort das erste deutschsprachige Lightning Roulette.
Gamanza entwickelt den «Air Racer»
Das Technologieunternehmen Gamanza hat das Crash-Game «Air Racer» entwickelt – das erste Online-Spiel der 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Stadtcasino Baden AG. Sobald das Spiel von der Eidgenössischen Spielbankenkommission die Zulassung erhält, soll es verschiedenen Schweizer Online-Casinos zur Vermarktung angeboten werden und nicht nur auf jackpots.ch verfügbar sein. Es ist ein weiterer wichtiger Strategie-Baustein in Richtung der Erstellung eigener Contents, um die Abhängigkeit von ausländischen Drittfirmen zu reduzieren und um die Wertschöpfung und Rentabilität in der Stadtcasino Baden Gruppe zu steigern.
2022 war für Gamanza aus drei Gründen ein herausforderndes Jahr: Erstens waren grosse technische Herausforderungen zu bewältigen, dann musste die Organisation umgebaut werden, was mit einem Personalwechsel verbunden war, und schliesslich verzeichneten die Schweizer Online-Casinos Umsätze unter deren Erwartungen. Diese Umstände haben die Ertragsentwicklung von Gamanza negativ beeinflusst und den für 2022 geplanten Break-even verhindert.
Die Casino-Zukunft beginnt jetzt
Unternehmen müssen jederzeit und schnell auf Veränderungen reagieren können: in der Gesetzgebung, im Konsumverhalten der Kunden und ausgelöst durch disruptive Technologien. Zwei Stossrichtungen verfolgen die Unternehmen der Stadtcasino Baden Gruppe in der aktuellen Strategieperiode: Digitalisierung und – als Folge davon – Automatisierung.
Die beiden Disziplinen dienen einerseits dem Gewinn von Effizienz und Agilität, andererseits machen sie Arbeitsergebnisse messbar. Damit sollen nicht primär Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingespart werden, sondern monotone, repetitive und anspruchslose Aufgaben in den Hintergrund treten. Denn dort passieren nachweislich die meisten Fehler. Das Ziel ist also, die Job-Attraktivität in der Stadtcasino Baden AG durch interessante Arbeiten zu steigern.
Und zum Schluss ein Blick nach vorne
Wie präsentiert sich das Casino des Jahres 2032? Wie verändern sich Anforderungen und Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden? Mittels Trendrecherche und Futurecasting haben wir 2022 begonnen, mögliche Antworten auf diese Fragen zu finden und Szenarien auszuarbeiten, um die komplexe (Casino-)Welt von morgen besser verstehen zu können.
Eines ist sicher: Neuste Technologien werden auch im terrestrischen Spiel Einzug halten. Künstliche Intelligenz, Virtual Reality und Augmented Reality sind wichtige Begriffe, die uns auf der Reise in die Zukunft begleiten werden. Wohin diese auch immer führen wird, die Stadtcasino Baden Gruppe wird alles daransetzen, um auch in Zukunft der Branchen-Innovator zu sein.